„Altmark sucht Fachkraft“ – die zweite Veranstaltung der Ideenwerkstatt Altmark

Nach der Auftaktveranstaltung der „Ideenwerkstatt Altmark“ mit Franz Müntefering wurde vergangene Woche in Gardelegen konkret diskutiert – über den Fachkräftemangel

Wenige Ausbildungsplätze, aber noch weniger Fachkräfte – das Thema Fachkräftemangel ist nicht neu, trotzdem umso brisanter, gerade in ländlichen und vom demografischen Wandel betroffenen Regionen wie der Altmark. Manfred Hippeli, Gastronom aus Havelberg und Vorsitzender der DEHOGA, berichtet aus Erfahrung, wenn er von den Schwierigkeiten erzählt, gute Auszubildende oder andere Saisonkräfte zu bekommen. Vor Jahren noch beworben sich 20 bis 25 junge Menschen für einen Ausbildungsplatz bei ihm, in 2012 traf bisher aber noch nicht eine Bewerbung ein. „Gastronomie in der Altmark scheint nicht mehr attraktiv zu sein“, so der Havelberger, der immerhin auf gut 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann.

Das Hauptproblem sei, das die Wirtschaft stärker signalisieren muss, dass sie die jungen Leute auch benötige, so Kerstin Mogdans, Mitglied im Vorstand des Demografiebeirates. Viele junge ehemalige Sachsen-Anhalter würden nämlich gern wieder zurück in ihre Heimat zurück, meint die Betreiberin des Fachkräfteportals des Landes, das sie den Anwesenden in Gardelegen vorstellte. Weniger wichtig sei diesen jungen Fachkräften nämlich entgegen der landläufigen Meinung das in den altdeutschen Bundesländern höhere Einkommen; vielmehr spielte die Nähe zu den Eltern, ein vorhandener Kita-Platz und die Identifikation mit dem Umfeld und dem Arbeitsplatz eine weithin größere Rolle, als man denke. „Für Rückkehrer muss das Willkommen – auch aus der Altmark – deutlich sein“, forderte sie.

Dass schon eine Menge auf den Weg gebracht worden ist, machte Ralf Bergmann, Landtagsabgeordneter aus der Altmark und Moderator der Diskussion, deutlich. „Obwohl das Land nach außen oft zu schlecht dargestellt wird, befindet sich Sachsen-Anhalt auf dem richtigen Weg.“

Auch die beiden altmärkischen Kreisvorsitzenden Marko Mühlstein und Jürgen Barth waren erfreut über die lebhafte Diskussion mit vielen unterschiedlichen Diskussionspartnern aus Verwaltung, Wirtschaft und Ehrenamt. „Es wurden viele wichtige Themen angesprochen; andere müssen noch beredet werden. Dafür wird es diesem Jahr noch mindestens zwei weitere Werkstattgespräche in der Altmark geben, denn wir wollen mit diesem inhaltlichen Start auch weiter aus guten Ideen Lösungsansätze für unsere Region entwickeln.“

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