Pressemitteilung zur angedachten Kita-Umbenennung „Anne Frank“ in Tangerhütte: „Lieber einen Schritt zurück“

Laut Medienberichten vom Wochenende überlegt das Kuratorium der städtischen Kindertagesstätte „Anne Frank“ in Tangerhütte, den Namen in „Weltentdecker“ umzubenennen.

Dazu erklären der SPD-Kreisvorstand Stendal und SPD-Ortsverein Tangerhütte:

„Zunächst ist es zu begrüßen, dass sich Eltern und Mitarbeiterinnen in einem demokratischen Prozess über das Konzept ihrer Kita austauschen und es weiterentwickeln wollen. Dazu kann auch eine Namensänderung gehören. Leider hat es wohl keine Diskussion darüber gegeben, wie die Lebensgeschichte Anne Franks in das neue Konzept integriert werden kann.

Wir schlagen allen Beteiligten vor, einen Schritt zurückzugehen und Institutionen wie das Anne-Frank-Zentrum in Berlin in die Diskussion um die konzeptionelle Weiterentwicklung einzubeziehen. Pädagogisch ist es möglich, die Verbrechen der NS-Geschichte auch im Vorschulalter zu thematisieren. Dafür gibt es gute Unterrichtsmaterialien.

Nicht nur der aktuelle Krieg im Nahen Osten, sondern vor allem der alltägliche Antisemitismus zeigen uns deutlich: Es bleibt wichtig, möglichst viele Erinnerungszeichen an den Holocaust in der Öffentlichkeit zu haben. Nur so gibt es Denkanstöße auch im Alltag, nur so bleibt Geschichte lebendig. Auch über Generationen und Kulturräume hinweg.“

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